Das noch immer weitestgehend in Deutschland unbekannte so genannte ‚WEEAC‘ bietet zumindest eins: eine Inspektorenschwemme gegen Geld. Das Konstrukt made in USA hat im Deutschen ‚Chapter‘ etwas geschaffen, das der Tierschutz dringend braucht: einen neuen Titel.

Gegen Gebühr lässt sich neben Basiswissen (unsere Schreibweise) auch ein Titel erwerben: der eines WEEAC-Tierinspektors. Lustige Sache. Ein nahezu unbekannter Verein schafft einen Titel, der nur dort Anerkennung finden wird. Aber worum geht es? Wir haben uns ein bisschen umgeschaut (Zitat):

Bassiswissen Tierschutz
Thema: Das Deutsche Tierschutzgesetz und Tierschutzverordnungen. Wie werden sie Juristisch ausgelegt. Wie stelle ich richtig Strafanzeige. Der richtige Umgang mit Behörden. (Veterinäramt) und viele Themen mehr. Das Seminar wird von einem erfahrenen Verein durchgeführt.
Dauer :  Von Freitag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag
Kosten : ca. 80 Euro. Mit Urkunde

Das ist eine löbliche Idee, wobei zu klären wäre, ob es sich nun um Bassinwissen (Interpretation 1: Aquaristik) oder Basiswissen (Interpretation 2: Allgemeinwissen) handelt, hier könnten Erwartungen enttäuscht werden. Aber schließlich unterrichten auch spezielle Experten, was beruhigt. Aber es tut sich was – und das natürlich in die für den ‚Tierschutz‘ richtige Richtung:

  1. Das Deutsche Tierschutzgesetz und Tierschutzverordnungen. Wie werden sie Juristisch ausgelegt. Denn darum kommt es schließlich an: nicht möglichst sauber arbeiten, sondern so, dass es nicht negativ ausgelegt werden kann.
  2. Wie stelle ich richtig Strafanzeige. Richtig. Das ist im ‚Tierschutz‘ besonders wichtig: Kritiker wegen Verleumdung anzeigen und möglichst tot klagen. Der WEEAC hat verstanden.
  3. Der richtige Umgang mit Behörden. (Veterinäramt). Ganz wichtig: Veterinärämter einschüchtern, wenn es damit nicht klappen möchte, dann ist ja unter 2) schon vorgesorgt. Wer so schwammig formuliert, muss sich nicht wundern, wenn gefolgert wird, was im ‚Tierschutz‘ usus ist.

Gut, genau genommen sind das 1a, 1b und 1c, und andere Themen ergänzen das Alphabet nahezu beliebig, kommt ‚z‘, beginnt es halt von vorn: 1aa, 1ab, 1ac und so weiter.

Es ist fast ein wenig durchsichtig, wenn der WEEAC in seinen meist nicht, noch nicht oder nie gegründeten Landesorganisationen, die schließlich in BEIRÄTEN außer Tierschützern (hundkatzeausdiemaus?) und Tierrechtlern – fast noch wichtiger – auch Rechtsanwälte zu den Protagonisten zählt. Obwohl: uns ist nicht ein namhafte/r Tierrechtler/in bekannt, die mit dem ‚WEEAC‘ zusammen genannt werden möchte.

Last but not least verbreitet ein Satz Hoffnung: Das Seminar wird von einem erfahrenen Verein durchgeführt.

Transparenz nach Art des Hauses: von EINEM erfahrenen Verein. Wäre der Verein erfahren, ja., vielleicht sogar kompetent, seriös und bekannt, würde der WEEAC ganz sicher mit diesem Pfund wuchern. So aber sind es vielleicht nur ein paar Gramm von etwas, das alle Optionen real existierenden ‚Tierschutzes‘ zulässt. Davon abgesehen ist der ADAC auch ein erfahrener Verein, die Jagdfreunde Bad Bevensen ebenso, wir sind einer und so manch einer, der im Akkord Streuner kidnappt und unter Heulen und Zähneklappern in den gesättigten Deutschen Markt drückt, irgendwie auch. Wir wissen es nicht. Der ADAC hat zumindest hübsche Treppenlifte im Angebot, die Bekanntgabe der ach so erfahrenen Vereine wäre hilfreich gewesen. Ich kann nur hoffen, dass er erfahrener ist als der ‚WEEAC‘ selbst – obwohl da nahezu jeder in Frage kommt…

Bleibt abzuwarten, ob die Urkunde ihre 80,00 € wert ist, aber auch der WEEAC muss schließlich Geld verdienen. Eine Frage aber bleibt: Womit hat der Tierschutz den WEEAC verdient?

Fachlehrgänge und der WEEAC Basis Lehrgang (besser WEEAC-Basis-Lehrgang – das war eben einer von uns…) als Fernstudium ist ja schön und gut, aber es fehlt ein einsehbares Lehrkonzept, ein Lehrplan, wie ihn jedes seriöse Institut, jeder seriöse Ausbilder, veröffentlicht. Da helfen Video-Konferenzen, Zwischen- und Abschlussprüfungen auch nicht weiter, auch nicht die obligatorische Urkunde, die nichts beurkundet, als sich selbst und einen Abschluss, der in einem WEEAC-Tierinspektor enden kann, der wiederum zu nichts befugt, da es kein staatlich anerkannter Abschluss ist und jemals sein wird. Aber wie wird so schön geschrieben? (Zitat):
„Danach darf sich dann jeder „WEEAC Tierinspektor“ nennen, und kann seinen Aufgaben  nachgehen. Die Aufgaben als Tierinspektor für den WEEAC werden so ausgelegt, dass sie auch von  berufstätigen Personen ausgeführt werden können. Es besteht aber keine Pflicht, nur für den  WEEAC aktiv zu sein. Jeder Teilnehmer kann auch für andere Organisationen aktiv sein.“ – Immerhin.

Man kann Geld übrigens auch zerreißen, verbrennen oder in nachhaltigen Tierschutz investieren, den aber macht der ‚WEEAC‘ selbst nicht.

Warum erinnert mich das irgendwie an die Auditing-Verfahren der Scientologen? Keine Ahnung. Muss mich irren, denn für WEEAC-Mitarbeiter (?) ist es kostenlos. Was für mich die nächste Frage aufwirft: Mitarbeiter ernennt wer? Sollte der WEEAC-Deutschland ein Verein werden oder sein, vielleicht mit Gemeinnützigkeit, sind die Mitarbeiter Angestellte? Auch wenn ehrenamtlich: wo werden die Mitarbeiter vorgestellt? Oder sind sie gar geheim? Under cover?

Der WEEAC-Basis-Lehrgang (wir helfen gerne) beinhaltet passend zum Konzept dann:

  1.  Tierrechte und Tiere von A-Z. Tierrechte sind angestrebt, aber nirgends verbürgt, hier geht es offenbar um Wünsche an die Gesetzgeber. Oder so.
  2. Tiere von A-Z – könnte interessant sein, quasi von Aal bis Zylinderstifte, sorry, das war das Branchenbuch, bis Zebra. Oder so.

Aber dann wird es interessant: Das Deutsche Tierschutzgesetz wird Paragraf für Paragraf juristisch erklärt. Was will uns das sagen? Wo Schlupflöcher zu finden sind? Dafür gibt es in der Tat reichlich kompetente Vereine, die ganz sicher nicht wollen, dass ihre Namen auftauchen. Vereine, die viel zu Tierrechtsthemen zu sagen hätten, wollen zum Teil ihre Namen auch nicht lesen. Jedenfalls nicht im Zusammenhang mit dem WEEAC. Da sind große Namen drunter. Aber dazu könnte Dawn Groth / Dawn Marie eine Menge schreiben, die – statt sich für ‚Vereinigung aller Tierschützer stark zu machen, lieber verfolgt und attackiert (ALF, I.A.R.F., ESDAW) und sich wundert, wenn manche sich wehren…

Weitere Informationen über die Lehrgänge können per E-mail unter folgender Adresse angefordert werden: .

Wäre eine Veröffentlichung der Inhalte, des thematischen Aufbaus zu peinlich? Fürchtet der ‚WEEAC‘ Nachahmer? Doch nicht dafür. Aber die Idee ist gut: so können mißliebige Personen mit kritischem Hintergrund noch vor der Tür heraus gefiltert werden. Zumindest ist das der Eindruck, der bleibt, besonders wenn man weiß, wie schnell Kritiker aus Gruppen ausgeschlossen, geblockt und öffentlich verleumdet werden – wie das Dawn Groth in England und den USA immer wieder eindrucksvoll beweist. Ach so, die Dame ist ‚Weltpräsidentin‘, Präsidentin WEEAC USA, WEEAC International, WEEAC Südafrika und Admin in über 100 FB-Gruppen und -Seiten.

Aber immerhin hat dieser ‚WEEAC‘ wirklich Großes vor (Zitat Uwe Siewek – Präsident Deutschland, Vize International, Vorstand Südafrika, Vorstand Canada, Admin in über 100 FB-Gruppen und -Seiten…) – natürlich NICHT Zeitung, Himmel!):

„Und wir suchen den Kontakt zur Wirtschaft, Forschung und zu Regionalpolitikern. Wir werden sie Überzeugen nicht nur in Umwelt und Naturschutzprojekten zu investieren, sondern auch im Tierschutz. Dafür gibt es bereits ein Projektkonzept das für alle eine Win Win Situation sein wird. In erster Linie werden die Tiere profitieren, aber auch Kinder und alte Menschen und nicht zuletzt auch die Wirtschaft. Dieses Projekt wird am 5. Mai 2012 in Basel auf der Vorbereitungskonferenz für das Welttierrechtsforum vorgestellt.“

Der Kontakt zur Wirtschaft führt durch die Tür direkt an die Bar, dort kann dann tief im Glas geforscht werden. Und da diese Wirtschaft wahrscheinlich in Rosenheim zu finden ist, werden auch gleich Regionalpolitiker einbezogen. Deutschkurs per Dekret? Mit der Grundlage wird es eine spannendes ‚Welttierrechtsforum‘ unter den Argusaugen der ‚Weltpresse‘ für die ‚Weltherrschaft‘ des ‚WEEAC‘ werden. Da dürfte wiederum eine Wirtschaft ausreichend sein. Die Win-Win-Situation wird ein ewiges Geheimnis bleiben. Prost.

Die Pfotenkrieger werden weiter nur mit seriösen Organisationen und Vereinen eng zusammen arbeiten als EINE Stimme im Team ohne Beherrschungsanspruch. Des Kaisers neue Kleider werden anderswo aufgetragen.

HIER der Original-Seminarablauf(?)

Das volle Ausmaß der Wirtschafts(Schnaps)idee ist hier zu finden:SEMINARE – Wir finden, dass diese Seite als ‚Satire‘ gekennzeichnet sein müsste.

Nachtrag vom ‚Menschen‘ Michael Marx: Uwe Siwek ist ein hoch anständiger Mensch, dem Tierschutz viel bedeutet. Es ist sein – wie er es selbst nennt – Lebenswerk, dass vor allem dank Dawn Groth und dem Anspruch, weltweit vereinen zu können, was nicht unter einer Struktur mit Führungsanspruch vereinbar ist, nicht ernst genommen werden kann. Eine Nummer kleiner, transparent, dezentral, offen, kooperativ, kritikfähig und IM TEAM mit einem kompetenten ‚Board‘ würde weit mehr erreichen, als etwas mit Weltanspruch durchboxen zu wollen. Unsere Kritik am ‚WEEAC‘ als Organisation bezieht sich auf den völlig überhöhten Anspruch, die Intransparenz, die Konzeptionslosigkeit, die mangelnde Kompetenz und die Unfähigkeit, offen mit Kritik umzugehen, statt dessen wird persönlich angegriffen und auf direkte Fragen kommen keine Antworten, die in irgend einer Form aussagekräftig sind. Darum: ‚WEEAC‘ als alles kontrollierende Struktur/Organisation wird es unter anderem auch mit uns niemals geben, eine weltweit am gleichen Tag durchgeführte Veranstaltung gegen Tierquälerei mit neuen konzepten und großer Offenheit und bewahrter Unabhängigkeit aller Teilnehmer gegenüber ohne Copyright, ohne einen Rechtsanspruch einzelner, ohne beherrschende Struktur, dafür aber unter Einbeziehung örtlicher Gegebenheiten und Problemfelder werden wir hingegen immer unterstützen.

© Michael Marx – 04/2012

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