Pfotenkrieger

Die Idee zur Gründung des Verein Pfotenkrieger e.V. entstand aus sehr unterschiedlichen Erfahrungen heraus. Einerseits durch euphorisch begonnene Unterstützung einer Hundehilfe auf Mallorca, in deren Verlauf immer deutlicher wurde, was Tierschutz nicht sein sollte, andererseits durch daraus resultierende Besuche von Tierarztpraxen, durch Berichte zahlreicher HundehalterInnern von Hunden mit ‚Migrationshintergrund‘, durch intensive Gespräche mit Tiertrainern und Tierschützern sowie durch eigene Recherchen im Internet. Das Fazit der Bemühungen, mehr zu verstehen und viel zu lernen: Unwissen, Naivität und und das Geschäft mit dem Elend sorgen für Fehlentwicklungen, die nicht zuletzt nur allzu oft für die Vierbeiner, denen vordergründig geholfen werden soll, grauenvoll enden. Wissenswertes:

Fehlende Informationen der Interessenten und bewusst eingesetzte Desinformation vermittelnder Vereine in der Grauzone des Tierschutz verschaffen bis zu 400.000 Hunden eine Ausreise nach Deutschland, die nicht immer Rettung bedeutet und die Ursachen einer dramatischen Überpopulation von Streunern in den Herkunftsländern schlicht ignoriert. Statt Kastrationskampagnen, Impfungen und Versorgung der Hunde vor Ort zu fördern, werden immer mehr ‚Tierheime‘ gebaut, die zumeist lediglich Zwischenlager auf einem mehr oder weniger lukrativen Weg nach Deutschland sind. Das Wegsperren von Streunern ist keine Lösung, aber eine hervorragende Option zur Generierung von Spendengeldern. Spendengelder werden aber dringend benötigt, um Kastrationen, medizinische Grundversorgung sowie dezentrale Futterstellen abseits der Ballungsgebiete zu ermöglichen. Dezimierung der Streunerpopulation durch Eindämmung ungehinderter Fortpflanzung ist der einzige Weg, um brutale Tötungsexzesse ohne jede Nachhaltigkeit zu verhindern und Streunern ein kontrolliertes Überleben in überschaubarer Population zu ermöglichen.

Der Verein Pfotenkrieger e.V. möchte informieren, aufklären, Denkanstöße geben, auf Projekte aufmerksam machen, Initiativen fördern, eigene Projekte initiieren und ein Netzwerk aufbauen zum Wohl der Streuner. Der Verein Pfotenkrieger e.V. möchte auch denen helfen, die dennoch gerne einen Streuner aufnehmen möchten oder finanziell oder durch aktive Mitarbeit Projekte im Ausland unterstützen möchten. Für diese Arbeit sucht aber auch das Team der Pfotenkrieger Menschen, die bereit sind, sich durch Recherche, Erstellung von Infomaterial, Teilnahme an und Organisation von Veranstaltungen, Networking und Beratung von Interessenten für einen nachhaltigen und ehrlichen Tierschutz einzusetzen. Das heißt allerdings auch, nicht überall in der bunten Szene so genannter Tierschützer beliebt zu sein.

Der Verein Pfotenkrieger e.V. vermittelt keine Streuner, sondern setzt sich kritisch mit dem Thema Auslandstierschutz auseinander. Pfotenkrieger können nicht die Welt retten, aber sehr wohl helfen, einen kleinen Bereich des Tierschutzes transparenter, verständlicher, sauberer und sinnvoller werden zu lassen, auch wenn der Weg zu diesem Ziel mühsam, langwierig und unter Umständen nicht ungefährlich ist. Bei aller Freude über zum Besseren gewendete Einzelschicksale geretteter Streuner darf darüber nie vergessen werden, dass das Ziel die Verbesserung der Gesamtsituation sein muss, denn so viel Streuner auch immer importiert werden, es kann unter den jetzigen Voraussetzungen immer nur einer kleinen Minderheit geholfen werden. Jeder importierte Streuner ist für die – meist arme – Bevölkerung der Herkunftsländer auch ein Signal dafür, dass es lukrativer ist, das Geld für eine Kastration zu sparen und vielleicht durch den Verkauf von Welpen Geld zu verdienen. Es kann nicht deutlich genug darauf hingewiesen werden, dass ein nicht geringer Prozentsatz vermeintlich geretteter Tiere in Deutschen Tierheimen landen – zu Lasten der im eigenen Lande in Not geratener Tiere. Darüber hinaus verenden zu viele entlaufene Streuner auf Deutschlands Straßen, in Versuchslaboren und als ‚Wanderpokal‘ in oft überforderten ‚Pflegestellen‘.

Der Verein Pfotenkrieger e.V. steht für eine Anmeldung von Tierimporten, für eine Zertifizierung sauber, transparent und nachhaltig arbeitender Vereine des Auslandstierschutzes, für einen Sachkundenachweis für HundehalterInnen. Darüber hinaus setzen wir uns ein für ein Verbot von Sex mit Tieren und eine aktive Umsetzung der Tierschutz-Paragraphen durch bessere Kontrollen und eine konsequente Strafverfolgung von Tierquälern. Und wir machen uns stark für einen Wegfall der Hundesteuer, da nicht einzusehen ist, dass Hundehalter als einzige Heimtierhalter mit dieser nicht Zweck gebundenen Luxussteuer zum Ausgleich von Haushaltslöchern in Zwangshaftung genommen werden sollen.

Wichtig: Auslandstierschutz ist ein ganz kleiner Bereich des Tierschutzes. Jeder sollte für sich genau prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, sich für unsere Mitgeschöpfe einzusetzen. Auch wer sich nicht für vegetarische oder vegane Lebensweise entscheiden möchte, hat dazu jede Menge Möglichkeiten, die helfen, unnötiges Tierleid zu vermeiden – auch wenn diese (scheinbar) auch Verzicht bedeuten:

  • Kein Welpenkauf,
  • Verzicht auf Qualzuchten, also auf Tiere, denen Einschränkungen der Lebensqualität und der Gesundheit zu Gunsten von rassetypischen Schönheitsidealen und Moden angezüchtet, bzw. billigend in Kauf genommen wurden,
  • Verzicht auf Billigfleisch aus Massentierhaltungen,
  • Verzicht auf Pelze,
  • Verzicht auf eine Haltung von Exoten,
  • Verzicht Produkte, die durch Tierversuche entstanden,
  • Verzicht auf Reiseandenken aus Tierprodukten oder Tieren,
  • Unterstützung der Rettung bedrohter Arten und
  • vieles mehr.

Jeder Verzicht, jede Aktion hilft. Tierschutz fängt bei der Ernährung an!