Der erste Schweigemarsch gegen Tierquälerei ist gelaufen. Er blieb – was die Besucher anbetrifft – deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das Team der Organisatoren und Helfer hat gezeigt, dass sie es können und bereit sind für neue Aufgaben. Alles hat geklappt, selbst das Wetter machte eine Tierschutzpause und verwöhnte mit Sonne, freundlicher Weise so lange, bis die Veranstaltung offiziell beendet war. Es war gut, einen Sympathisanten ganz weit oben zu haben. Ein Neuanfang?

Natürlich gab es auch deutliche Kritik, die mir sehr sachlich und fundiert per Mail gesendet wurde, Dank dafür. Nichts ist wichtiger, als eine Kritik, die sich auf Erfahrungen stützt und frei von Anschuldigungen vorgetragen wird, zumal sie durchaus auch viel Raum für Lob ließ.

Aus den gemachten Erfahrungen der letzten Wochen, der Veranstaltung selbst und eben jenen sachlichen Auseinandersetzungen mit der Veranstaltung heraus ist ein offenes Konzept entstanden, dass nun mit Leben erfüllt werden muss. Es ist absichtlich ein offenes Konzept, dass zu jeder Zeit Anpassungen zulässt und erlaubt, unmittelbar auf veränderte Rahmenbedingungen eingehen zu können.

Das Konzept möchte einladen zum Mitgestalten, nicht aber ausschließen aus Gründen eifersüchtigen Bewachens urheberrechtlicher, materieller und/oder persönlicher Pfründe. Das Konzept ist transparent und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten des Einbringens, der Teilnahme, aktiv oder passiv, so, wie jede/r kann und möchte. Und – es darf kopiert werden, da es nicht um das Konzept als Besitz, sondern um allein die Umsetzung zu Gunsten des Ziels geht: so viel Menschen wie möglich für Tierrecht und Tierschutz zu sensibilisieren.

Wir Pfotenkrieger sind viel zu klein, das alles allein zu stemmen, es gab auch nie Bestrebungen, dies zu tun. Aber wir möchten den Startschuss geben und werden in zwei bis drei Teilbereichen (Kompetenzteams) vertreten sein, wir erstellen die Webseite und versuchen, so viel wie möglich Personen und Vereine in die Team zu holen – um uns dann endlich wieder unserer Vereinsarbeit widmen zu können. Und ja, wir profitieren direkt von der Arbeit am Event 2012: wir werden wieder interessante Menschen kennen lernen, die – vielleicht – zukünftige ‚Pfoten‘ sind, wer weiß…

Zentraler Punkt für 2012 wird sein, möglichst viele Organisationen einzubinden in den Entstehungsprozess, sei es als Kompetenzpartner, sei es für Infostände, Redebeiträge, auch hier gilt, jeder, wie er mag, kann und möchte. Zentraler Punkt für 2012 wird ebenso sein, Schulen bzw. Schulklassen und Schüler für Projekte im Wettbewerb zu begeistern, die dann die Produkte ihrer Arbeit auf einer Bühne präsentieren können. Ein weiterer Punkt ist die Einbeziehung von Studierenden in den Entwicklungsprozess in den Bereichen Design und Gestaltung, Film, Foto, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Wir können junge Menschen nur dann erreichen, wenn sie Mitverantwortung tragen für das Gelingen eines großen Projektes, dass letztendlich etwas von ihnen will: ein Überdenken der eigenen Lebensgewohnheiten.

Freiheit beginnt im Kopf. Wenn wir die Freiheit der Teilnahme, der Mitgestaltung, der individuellen Lebensführung, der Nutzung unserer Ideen, der Umsetzung lassen, bekommen wir nachhaltige Entwicklungen zurück: nicht das Diktat von Terminologie, Ideologie oder engen Vorgaben schafft nachhaltiges Handeln, sondern die Freiheit, aus dem Angebot von Informationen das auszuwählen, was zum gegenwärtigen individuellen Entwicklungsstand ‚passt‘. Der Event 2012 versteht sich als Einladung zum Zuhören, zum Ausprobieren, zum Feiern, zum Mitgestalten, zum Nachdenken.

Der Event 2012 kann nur gelingen, wenn es gelingt, für das Erreichen eines großen Ziels eigene Befindlichkeiten und Ideale im Dienste der Sache in die zweite Reihe zu stellen, um denen, die noch nicht so weit sind, die Hand zu reichen und zu zeigen, was alles möglich ist, ohne Verzicht zu üben, weil es für ein paar aufgegebene Gewohnheiten viele neue Perspektiven gibt. Was gebraucht wird, ist kein Kürzel, kein übergestülptes und starres Konstrukt, sondern Begeisterung, Energie und eine deutlich sichtbare Einladung zur Mitgestaltung.

Wir Pfotenkrieger hoffen, einen Großteil der Arbeit in kompetente Hände legen und abgeben zu können – und Freunde, die bereit sind uns bei unseren Projekten zu unterstützen. Wir werden unseren Fokus ganz klar auf unser Kernthema legen: die freiwillige Zertifizierung von Vermittelnden Vereinen, Organisationen und Einzelpersonen nach strengen Kriterien, an deren erster Stelle die aktive Unterstützung von Kastrationsprogrammen im Herkunftsland stehen. Wir freuen uns über Feedback und – ganz besonders – auf engagierte Menschen, die bei uns mitmachen möchten.

Für den Event für Tierrecht und Tierschutz 2012 in Berlin sowie für unsere Projekte gilt: Ärmel hoch, es gibt viel zu tun.

© Michael Marx – 10/2011

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