Ca de Bestiar

Ca de Bestiar – ein Hüte- und Treiberhund

Ca de Bestiar, der: Der Ca de Bestiar, FCI-Standard Nr. 321, Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde), Sektion 1: Schäferhunde, ohne Arbeitsprüfung, hat seinen Ursprung in Spanien auf den Balearen.

Alternativ ist er auch als Perro de pastor mallorquín (Mallorca-Schäferhund) bekannt. Er hat eine Widerristhöhe von 66–73 cm (Rüden), bzw. von 62–68 cm (Hündinnen) bei einem Gewicht von im Mittel ca. 40 kg. Es gibt ihn als Kurzhaar oder als Langhaar.

Der Ca de Bestiar (wörtlich übersetzt ‚Viehhund‘, deutsche Rassebezeichnung: Mallorca-Schäferhund) ist der Hund der Gehöfte und Herden der Balearen. Die Herkunft der Rasse wird sich wohl nie klären lassen. Bedingt durch die Insellage bildete sich wohl auch durch importierte Herdengebrauchshunde ein Hundetyp mit großer Variationsbreite heraus, je nach Gebrauch. Der Hund der Rinderhirten war so größer und kräftiger als der Hund der Schaf- und Ziegenhirten, der wendiger, kleiner sein musste, um den Ziegen folgen zu können. Noch bis in die 1930er-Jahre war er weit verbreitet und wegen der Wachsamkeit und Zuverlässigkeit beliebt. Der Niedergang begann mit der Francodiktatur. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zudem kontinentaleuropäischen Rassen eingekreuzt. Das Bild wandelte sich und der ursprüngliche Rassetyp lief Gefahr, zu verschwinden. Erst 1967 wurde man sich dessen bewusst.

Alonso Guasp – ein Liebhaber des Ca de Bestiar – machte sich daran, die Rasse zu retten und gründete 1970 den ‚Club del Perro de Pastor Mallorquín‘. Erst 1975 wurde der erste Rassestandard festgelegt. Auf einer Hundeausstellung wurde der Ca de Bestiar 1980 das erste Mal präsentiert. Relativ schnell erfolgte 1982 mit der Anerkennung durch die FCI die Bekanntgabe des ersten offiziellen Standards. Hans Räber erwähnt in Enzycolpädie der Hunderassen, dass nur 100 Hunde ins Zuchtbuch eingetragen sind, viel zu wenig für einen dauerhaften Bestand; der langhaarige Typ sei vielleicht schon ausgestorben.

Der Ca de Bestiar ist ein großer, bis 73 cm und 40 kg schwerer Hirten- und Wachhund. Das Haar ist kurz, anliegend, auf dem Rücken etwa 1,5 bis 3 cm lang, mit sehr feiner, auf der Haut anliegender, dünner Unterwolle. Bei der langhaarigen Varietät kann das Haar auf dem Rücken leicht gewellt sein und je nach Jahreszeit etwas mehr als 7 cm Länge erreichen. Die Unterwolle ist gut verteilt, nicht dick und schwarz in unterschiedlichen Tönungen. Die Ohren stehen leicht geknickt seitlich ab, sind vergleichsweise klein, dreieckig, dick und hoch angesetzt. Die Farbe des Fells beschreibt die FCI folgendermaßen: ‚Die einzig zulässige Farbe ist Schwarz in seinen Tönungen Jett-, Normal- und Pechschwarz. Weiss ist nur auf der Brust zulässig, als dünne Krawatte unter dem Hals und an den Vorder- und Hinterpfoten (…)‘. Räber erwähnt zusätzlich noch eine dunkle Stromung.

Diese leidenschaftlich mutige und unabhängige Rasse sieht ziemlich derb aus, weil sie nie auf Schönheit gezüchtet wurde. Sie ist unkompliziert, urtümlich und selbstlos, geistig und körperlich gesund. Es ist zwar ungewöhnlich, dass ein schwarzer Hund Hitze gut verträgt, aber diese Rasse hält auch hohe Temperaturen aus – deswegen wurden einige Tiere nach Südamerika exportiert, wo sie zum Schutz von privaten Anwesen eingesetzt werden. Weil der Ca de Bestiar imstande ist, in großer Hitze zu arbeiten und sich bei kaltem Wetter ein dickes Fell zuzulegen, ist er auch ein guter Kandidat für die Kojotenbekämpfung auf nordamerikanischen Schaffarmen. Im menschlichen Umgang ist er kein unproblematischer Hund, oft unleidlich gegen Fremde und/oder gegen andere Hunde, seiner ‚eigenen Menschen-Familie‘ aber treu ergeben, er besitzt einen stark ausgeprägten Schutztrieb.

Quelle und Bildquelle: Wikipedia / Ca de Bestiar – bearbeitet von M.Marx

Nachtrag: Der Ca de Bestiar wird immer mal wieder von Spanischen Perreras und Tierheimen angeboten. Eine Haltung macht Sinn in Haus mit Garten oder – besser noch – einem Hof, eine Etagenwohnung ist eher nicht die richtige Umgebung für diesen Hund. Der Ca de Bestiar will bewachen, sein ‚Rudel‘ schützen. Wer diese Voraussetzungen bietet, bekommt einen treuen Begleiter, der auf sein ‚Revier‘ aufzupassen versteht. Definitiv kein Anfängerhund.

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