Listenpreis – der Preis des Listenhunden-Wahnsinns der Politik? Auf meiner Liste stehen Yorkshire Terrier, Russian Toy Terrier und und Zwergpinscher. Auf der Liste der Allgemeinheit stehen Bullterier, Molosser (-artige) oder American Staffordshire. Und AMSTAFF. Dieser Begriff war mir neu – bis heute!
Frisch aus dem polnischen Überhang wurde das weiße Hundebaby zum Tierarzt gebracht, man hatte einen Käfer entdeckt. Ich enttarne den Käfer als Floh, kaum größer als der Welpe selbst. Dafür umso vermehrungswütiger. Meine Anmerkung, dass es sich um den Welpen einer „gelisteten Rasse“ handelt, wird mit dem gefälschten Blankopass weggewedelt: Es sei doch ein Amstaff. Watt? Ich sehe mir den Ausweis an: Nix eingetragen, außer der Rasse – Amstaff. Keine Impfung, kein Chip. Kein Name, nur Amstaff.
Der polnische Züchter – der versehentlich am Markt mit dem Wäschekorb voller Welpen steht – versichert dem Käufer, dass der Amstaff auf keiner Liste steht. Nicht in Polen, nicht in Deutschland und schon gar nicht in dieser EU!
Elterntiere gibt es, freilich, die sind jedoch gerade bei der Schwiegertochter ihrem Sohn zum heiraten, unabkömmlich, aber wohlauf. Papiere – mit Stammbaum – werden nachgesendet. Ich denke, na der Stammbaum muss nur noch gefällt werden.
Leute, Mitmenschen, wie naiv seid Ihr eigentlich? Kaum ist Polen aus dem ganzen Hunde-Hehlereigerede raus kauft man da wieder ein? Selbst Vera am Mittag und Britt-Dingens haben darauf hingewiesen: Keine Welpen! Unbekannter Herkunft! Aus dem Ausland! Für 600 Euro! Aus dem Wäschekorb! An der Straßenecke!
So, nun ist Amstaff ja mal da. Die anderen Hunde gab man vorsichtshalber zu Freunden oder ins Tierheim. Impfen, ja das muss sein. Mindestens 2 mal. 90 Flocken. Mikrochip? Unbedingt. 40 Flocken. Ach SO teuer ist das. Jepp. Und dann der Wesenstest erst. Und all die Maulkörbe, die Amstaff zerfressen wird. Und die Kastration dann. Listenhunde dürfen sich ja nicht vermehren. Zack: 400 Euro. Huch, einmal ohne Leine laufen lassen, Amstaff ist doch lieb, 500 Euro.
Nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht, ich finde diese großen, unbeholfenen Viecher toll. Und auf meiner Liste stehen eher – siehe oben. Die Statistik beweist was ganz nochmal anderes. Aber die Rechtslage ist nun mal so: Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pitbull Terrier und Co. sind zum Abschuss freigegeben. Die Schuld liegt alleinig am größeren Ende der Leine.
Also ist die logische Konsequenz für denkende Menschen: Keinem Tier dieser Rassen ist mit einer Adoption geholfen, alle tragen am Ende einen Maulkorb, Leinenzwang bis ans Ende ihrer Tage und kosten (mit allen vorgeschriebenen Tests) mehr, als manch einer im Jahr verdient. Bei diesen Zeilen blutet mir das Herz, ich persönlich kennen keine aggressiven Vertreter aus der Liste, aber seid vernünftig und verhindert durch Nicht-Kauf die Nachzucht.
Wenn es denn unbedingt eine solche Knutschmurmel sein soll, wendet Euch bitte an Hilfsvereine wie Pittbulls in Not.
© chrissie – 05/2011
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